Datenfusion mit Graphen: Wenn CRM, ERP und Wissensmanagement endlich zusammenspielen
Fast jedes Unternehmen kennt sie: Datensilos. Kundendaten im CRM, Bestellinformationen im ERP, Wissen aus Projekten irgendwo im SharePoint oder im Kopf einzelner Mitarbeiter. Das Ergebnis? Wichtige Informationen bleiben unverbunden, Entscheidungen werden auf Basis von Teilbildern getroffen, und Chancen gehen verloren. Silos sind bequem, weil sie Systeme klar voneinander trennen. Aber sie verhindern, dass das große Ganze sichtbar wird.
Besonders im Mittelstand sorgt das für Reibung. Ihr habt vielleicht ein starkes Vertriebsteam, ein verlässliches ERP-System und eine Fülle an Erfahrungswissen. Doch wenn diese Elemente nicht zusammenspielen, bleiben sie weniger wertvoll, als sie sein könnten. Das führt zu doppelten Aufwänden, blinden Flecken und letztlich zu weniger Innovationskraft.
Graph als Integrationsschicht
Hier kommt der Graph ins Spiel. Statt Daten nur linear in Tabellen zu verwalten, verbindet er sie über Beziehungen. Ein Kunde aus dem CRM kann direkt mit seinen Bestellungen aus dem ERP, den dazugehörigen Projekten aus dem Wissensmanagement und den beteiligten Mitarbeitern verknüpft werden. Plötzlich wird sichtbar, wie alles zusammenhängt.
Technisch gesehen wirkt der Graph wie eine Integrationsschicht, die Systeme nicht ersetzt, sondern miteinander verknüpft. Er schafft eine Art „Übersetzungsebene“, auf der Informationen aus unterschiedlichen Quellen in Beziehung gesetzt werden. Für euch bedeutet das: Ihr müsst nicht jedes System aufwendig umbauen – ihr setzt stattdessen auf eine verbindende Ebene.
Ein weiterer Vorteil: Graphen sind dynamisch. Wenn neue Datenquellen hinzukommen, werden diese einfach in das bestehende Netzwerk eingehängt. Das macht die Lösung zukunftssicher, weil sie mit euren Anforderungen wächst.
Nutzen für den Unternehmensalltag
Was heißt das nun praktisch? Ein Beispiel: Der Vertrieb möchte verstehen, welche Projekte zu einem bestimmten Kunden gehören und welche Mitarbeiter daran beteiligt waren. Statt verschiedene Systeme nacheinander zu durchsuchen, liefert der Graph diese Antwort in einem Schritt. Wissensinseln werden so verbunden.
Aus dieser Vernetzung entstehen neue Insights. Ihr erkennt etwa, welche Produkte besonders häufig in bestimmten Branchen genutzt werden oder welche Mitarbeiter mit welchem Know-how regelmäßig an kritischen Projekten beteiligt sind. Daraus lassen sich nicht nur Vertriebsstrategien ableiten, sondern auch Weiterbildungspfade oder Innovationsthemen.
Darüber hinaus steigert die Datenfusion die Transparenz. Anstatt nur Abteilungsziele im Blick zu haben, wird klarer, wie alles zusammenhängt – von Kundenbeziehungen bis zu Lieferketten. Entscheidungen basieren dann nicht mehr auf isolierten Datenpunkten, sondern auf einem vernetzten Bild.
Von der Theorie zur Umsetzung
Natürlich klingt das im ersten Moment nach einem komplexen IT-Projekt. Aber der Einstieg kann schlank sein. Ein Pilotprojekt, das CRM und ERP über einen Graphen verknüpft, zeigt oft schon eindrucksvoll, wie die neue Sichtweise wirkt. Mit der Zeit lassen sich weitere Systeme andocken: Wissensmanagement, HR oder externe Datenquellen.
Unter der Haube bedeutet das: Ihr müsst Datenmodelle anlegen, die beschreiben, welche Knoten und Kanten im Graph auftauchen sollen – also welche Entitäten und welche Beziehungen zwischen ihnen relevant sind. Ein Kunde wird zum Knoten, seine Aufträge sind ebenfalls Knoten, und die Beziehung „hat bestellt“ ist eine Kante dazwischen. Für das Wissensmanagement lassen sich Projekte, Dokumente oder Experten ebenfalls als Knoten modellieren. So entsteht ein flexibles Schema, das ständig erweitert werden kann.
Die technische Umsetzung kann unterschiedlich aussehen: Manche Teams nutzen ETL-Prozesse, um Daten aus den Quellsystemen regelmäßig in den Graphen zu laden. Andere setzen auf APIs und Events, sodass Änderungen nahezu in Echtzeit sichtbar werden. Moderne Graph-Datenbanken bieten Schnittstellen für gängige Programmiersprachen und können sowohl On-Premises als auch in der Cloud betrieben werden. Wichtig ist dabei, dass ihr den Mehrwert klar definiert. Wollt ihr schneller erkennen, welche Kunden das größte Cross-Selling-Potenzial haben? Oder geht es euch darum, internes Wissen für alle zugänglich zu machen? Die Zielsetzung entscheidet darüber, wie die ersten Schritte aussehen.
Und: Graphen sind keine Nischen-Technologie mehr. Zahlreiche Tools und Plattformen machen den Zugang leichter – vom Open-Source-Baukasten bis zu Enterprise-Lösungen.
Ausblick: Vom Datenhaufen zum Wissensnetz
Die Zukunft gehört nicht der reinen Datensammlung, sondern der Vernetzung. Unternehmen, die ihre Datenquellen nicht nur sammeln, sondern intelligent verbinden, schaffen sich einen echten Vorsprung. Sie sehen Zusammenhänge, wo andere nur einzelne Zahlen sehen. Sie treffen bessere Entscheidungen, entwickeln schneller neue Ideen und können sich flexibler auf Veränderungen einstellen.
Kurz gesagt: Mit einem Graphen als Integrationsschicht werden CRM, ERP und Wissensmanagement nicht länger isolierte Systeme, sondern Teile eines lebendigen Netzwerks. Und dieses Netzwerk ist die Basis, um aus Daten wirklich Wissen zu machen.
Das bereitgestellte Bild wurde mit DALL-E erstellt.
#GraphDatenbanken #Wissensmanagement #CRM #ERP #Datenstrategie
Freuen Sie sich auf Seminare mit hohem Nutzen. Ich bin gern für Sie da!
1 WocheAbsolut richtig – die Verknüpfung über Graph-Technologien macht aus isolierten Daten erst nutzbares Wissen. Gerade für den Mittelstand ein Hebel, um schneller zu besseren Entscheidungen zu kommen.