Theorie der authentischen Führung - ein kleiner Nachtrag

Theorie der authentischen Führung - ein kleiner Nachtrag

In einer Zeit, in der die Vielfalt am Arbeitsplatz immer mehr an Bedeutung gewinnt, werden Safe Spaces zu einem immer wichtigeren und viel diskutierten Aspekt der modernen Arbeitswelt. Aber was ist das erste Bild, das dir als Führungskraft oder Mitarbeitender in den Sinn kommt, wenn du hörst "Wir müssen einen sicheren Raum schaffen“? Die meisten denken dabei an einen geschützten Raum, an einen Ort gegenseitiger Wertschätzung, an dem man seine Gedanken frei und ohne Angst vor Diskriminierung, Belästigung oder Vorurteilen äußern kann.

Aber ist das auch wirklich alles so?

In den letzten zwölf Jahren habe ich viele solcher „Safe Spaces“ gesehen die das potenziell hatten toxisch zu werden. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen:

  • Exklusion: Wenn Safe Spaces dazu genutzt werden, bestimmte Gruppen von Beschäftigten auszuschließen, anstatt sie zu schützen, kann dies toxische Auswirkungen haben. Wenn beispielsweise ein sicherer Raum nur für eine bestimmte ethnische Gruppe geschaffen wird, kann dies andere Mitarbeiter ausschließen und zu Spannungen führen.
  • Zensur: In einigen Fällen kann die Absicht, einen sicheren Raum zu schaffen, dazu führen, dass bestimmte Meinungen oder Ideen als inakzeptabel oder störend angesehen werden. Dies kann zu Zensur und einem Mangel an Meinungsfreiheit führen.
  • Opfermentalität: In manchen Fällen kann die Betonung von Safe Spaces dazu führen, dass Mitarbeitende sich in einer Opferrolle sehen. Dies kann dazu führen, dass sie sich nicht in der Lage fühlen, mit Herausforderungen oder Konflikten umzugehen.
  • Mangel an Meinungsvielfalt: Wenn Safe Spaces dazu führen, dass sich Mitarbeiter in Gruppen mit ähnlichen Ansichten und Erfahrungen aufteilen, kann dies zu einem Mangel an Meinungsvielfalt führen. Dies wiederum kann die Fähigkeit eines Teams beeinträchtigen, kreative Lösungen zu finden und innovativ zu sein.
  • Überprotektion: Eine zu starke Fokussierung auf Safe Spaces kann dazu führen, dass Mitarbeiter übermäßig vor kritischem Feedback oder herausfordernden Situationen geschützt werden. Dies kann ihre Fähigkeit zur persönlichen und beruflichen Entwicklung einschränken.


Meine persönliche Erfahrung hat gezeigt, dass folgende 3 Prinzipien unerlässlich für einen sicheren Raum sind:


  • Radikale Ehrlichkeit: Safe Spaces müssen Orte sein, an denen jeder offen sagen kann, was er denkt, und nicht das, was er glaubt sagen zu müssen, um einer falsch verstandenen Vorstellung von "freundlich sein" zu entsprechen.
  • Äußerste Klarheit: Hier sollte die klarste und direkteste Sprache verwendet und unnötiges Umschweifen vermieden werden. Hier kann ich sagen: "Ich stimme nicht zu", ohne jemanden persönlich anzugreifen. Andere können ihre abweichende Meinung respektvoll äußern, und ich schätze es, wenn sie ihre ehrliche Meinung sagen. Es ist ein Ort, an dem produktive Diskussionen stattfinden, ohne persönlich zu werden.
  • Selbstverantwortung: Es ist ein Ort, an dem Menschen für sich selbst verantwortlich sind und die Last ihrer Reaktionen nicht auf andere abwälzen. Sie sind nicht darauf bedacht, vor anderen gut dazustehen, denn ihre eigene Meinung über sich selbst ist das Wichtigste.


Wie sieht es bei euch aus? wie muss der Raum sein, in dem ihr euch wolhfühlt?

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen